Herren 1 - ein nicht angenommenes Geschenk

In einer in stimmungsvoller Atmosphäre ausgetragenen Begegnung hält der TV Appenzell in der 1.-Liga-Finalrunde der Handballer gegen den HC Arbon lange mit. In der letzten Viertelstunde folgt dann aber ein Einbruch.

Sechs Minuten in der zweiten Halbzeit waren gespielt, als die Arboner zwei Zweiminutenstrafen aufgebrummt erhielten. Zu diesem Zeitpunkt stand es 14:12 aus Sicht des TVA. Dieses Geschenk einer doppelten Überzahl wussten aber die Innerrhoder nicht zu nutzen. Sowohl Simon Manser als auch Daniel Inauen scheiterten am vorzüglichen Arboner Torhüter Ropoli, der übers ganze Spiel gesehen eine Abwehrquote von 38 Prozent vorweisen konnte.

Den Faden verloren

Nachdem der HC Arbon in der 40. Minute ausgeglichen hatte, zog er wenig später mit einem 5:0-Lauf auf 20:15 davon, ehe den Innerrhodern wieder ein Tor gelang. Fast schien es, als hätten sich alle Tugenden, die ansonsten den TVA auszeichnen, verflüchtigt. Die Mannschaft zerfiel regelrecht und liess sich auch durch ein Timeout nicht wieder aufrichten. Die Leistungsträger konnten ihre Qualitäten nicht mehr abrufen und entfernten sich immer mehr von ihrem gewohnten Rendement. Nicht den besten Tag erwischten auch die ansonsten zuverlässigen Torhüter. Und weil sich temporäre Wirkungslosigkeit auch noch mit Pech paarte, mündete das schliesslich in ein Resultat, das den TVA letztlich als unter seinem Wert geschlagen dastehen liess. Um acht Tore war er gewiss nicht schlechter.

Lange auf Augenhöhe

Dabei hatte die mit manchmal fast überbordender Intensität geführte Partie für die Appenzeller durchaus vorteilhaft begonnen. Sie lagen in der ersten Halbzeit permanent in Führung und hatten den „Klassenprimus“ recht gut im Griff. Zu registrieren gab es aber auch eine beidseits nicht zu verbergende Nervosität, die zu vielen technischen Fehlern führte. Das Halbzeitresultat von 10:9 verrät, dass einerseits auf beiden Seiten viel in die Deckungsarbeit investiert wurde, es aber andererseits hüben wie drüben um die Wurfausbeute nicht zum Besten stand. So dauerte es vom 5:4 mehr als acht Minuten, bis das 6:4 fiel – im Handball eine halbe Ewigkeit.

Mit der Niederlage gegen den HC Arbon, der noch keinen Punkt abgegeben hat und dem Aufstieg in die Nationalliga B schon ziemlich nahe gerückt ist, muss der TVA in der Tabelle dem TV Steffisburg den Vortritt lassen. In den verbleibenden acht Partien bestehen aber noch genügend Möglichkeiten, im Kampf um die zwei Aufstiegsplätze ein gewichtiges Wort mitzureden. Die nächste Gelegenheit bietet sich am kommenden Samstag im Baselbiet, wenn die Innerrhoder gegen den TV Pratteln NS 1 anzutreten haben.

TV Appenzell: Flavio De Carli (20 Prozent Abwehrquote)/Jan Bischof (0); Ramon Hörler, Tim Thür (1), Dano Waldburger (2), Simon Manser (4), Rouven Bischof (3), Daniel Inauen (3), Thomas Loser, Arie Thür (1), Lucius Graf (7), Rouven Inauen , Elias Valaulta, Sven Sutter (1). – Strafen: TVA 4mal 2 Minuten, HC Arbon 3mal 2 Minuten plus Disqualifikation Raphael Eberle. – TVA ohne Lukas Manser, Yannick Inauen, Fabrice Oberle und Laurin Manser.