, Dani Gmünder und Martin Kradolfer / Bilder: Dani Gmünder

Herren 1 lassen erneut Federn

Die 1. Liga-TVA-Handballer wirken in ihren Gedanken und Aktionen über weite Strecken nicht voll und ganz beim Spiel und müssen sich dem Gastgeber SC Frauenfeld mit 29:36 (16:18) deutlich geschlagen geben.

Mit dem SC Frauenfeld wurden die Innerrhoder von einem Team empfangen, welches in der vergangenen Spielzeit den Aufstieg nur knapp verpasst hatte. Obwohl die Mannschaft auf diese Saison hin einen Umbruch mit Abgängen (unter anderem Lucius Graf zu Appenzell) und vielen Neuzugängen zu verzeichnen hatte, spielen die Thurgauer auch in dieser Saison in der 1. Liga-Meisterschaft bereits wieder vorne mit. Sie liessen es sich nicht nehmen vor einem kleinen Heimpublikum gegen den Tabellenführer Appenzell eine gute Figur abzugeben. Hinsichtlich technischer Fehler standen sich die beiden Teams – dies im Unrühmlichen  – in nichts nach. Den Platzherren gelang es jedoch besser, die Ballverluste des Gegners zu ihrem Vorteil zu nutzen, in Tore umzumünzen und diese Partie letztendlich mit sieben Toren Differenz für sich entscheiden. Neben den schon im Vorfeld bekannten Ramon Hörler und Laurin Manser fehlten im Thurgau mit Lucius Graf (kurzfristig erkrankt), Sven Sutter, Thomas Loser und Fabrice Oberle weitere Teamspieler im Aufgebot der Gäste.

Die Hälfte aller TVA-Tore ging diesmal auf das Skonto der Flügelspieler. Herauszuheben gilt es dabei Leistung und Einsatz von Daniel Inauen, der sieben Treffer beisteuerte. Auch Fabrizio Holenstein bekam Einsatzzeit und bedankte sich mit seinem ersten Saisontor auf seine Art. Im Hinblick auf das sonntägliche Cupspiel gegen den NLB-Club CS Chenois aus Genf gingen die Gäste keine unnötigen Risiken ein und schienen zum Teil auch ihre Kräfte zu schonen. Trotzdem hätten sich Trainer und TVA-Fans etwas mehr Widerstand gegen die sich in der zweiten Halbzeit abzeichnende Niederlage erhofft.

Viele Fehler auf beiden Seiten

Trotz zweier Serien technischer Fehler, die sich die Appenzeller in der ersten Spielhälfte leisteten, gelang den Gastgebern kein deutliches Absetzen. Nach fehlerhaftem Start auf beiden Seiten folgten Tore im Minutentakt und führten zum zwischenzeitlichen 12:12. Im Angriff liessen die Innerrhoder oftmals die zündenden Ideen und die Präzision für den letzten Pass vermissen. Ihre Verteidigung konnte wenig erfolgreiche Aktionen verzeichnen und so gelang es auch den Torhütern nicht, sich in gewohnter Manier in Szene zu setzen. Bei den Thurgauern kam da mehr Freude auf, da sich ihr Schlussmann regelmässig auszeichnen konnte. Trotzdem verschaffte sich das Heimteam in den letzten zehn Minuten der ersten Spielhälfte nur leichte Vorteile. Zur Halbzeitpause lagen sie mit 18:16 voran.

Entscheidung nach Wiederbeginn

Torhüter Flavio de Carli übernahm zu Beginn der zweiten Halbzeit anstelle von Jan Bischof. Da aber die Abstimmung zwischen Abwehr und Keeper nicht wunschgemäss zum Tragen kam, war er bei sämtlichen Schüssen chancenlos. Frauenfeld zog sein Spiel geduldig in die Breite und wartete auf Lücken und Chancen, die sie oft in der Kreisposition fanden. Nach sieben torlosen Minuten seiner Mannschaft sah sich Trainer Christian Hamm gezwungen, das Team-Timeout anzuordnen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hausherren bereits auf 23:16 davongezogen. Danach besann sich auch die Gastmannschaft wieder aufs Tore schiessen, konnte aber den Rückstand nur noch auf minimal vier Tore verkürzen. Für die TVA-Rückraumschützen resultierten wenig Freiräume und somit weiterhin wenig Zählbares. Ein entscheidendes Aufbäumen der Appenzeller hätte wohl im Hinblick auf den Cup-Hit vom Folgetag zu viel Kraft gekostet. Dies schien an diesem Abend in einigen Köpfen zu hängen. In den letzten Minuten sorgte die "junge Garde" des TVA mit Inauen Daniel Inauen, Rouven Inauen und Fabrizio Holenstein mit ihren Torerfolgen dafür, dass der zwischenzeitliche Zehn-Tore-Rückstand noch korrigiert werden konnte. Mit dieser 29:36 Niederlage wussten die Innerrhoder als Tabellenführer nicht zu überzeugen und mussten eine Runde vor Schluss die Leader-Position wieder an Arbon abtreten. 

Appenzell spielte in Frauenfeld mit: Jan Bischof/Flavio de Carli; Luca Euguster, Lukas Manser (1), Yannick Inauen (5), Tim Thür (2), Dano Waldburger (1), Simon Manser (1), Rouven Bischof, Daniel Inauen (7), Arie Thür (4), Rouven Inauen (5), Elias Valaulta (2/1), Fabrizio Holenstein (1). Vier Zweiminutenstrafen gegen Appenzell- zwei gegen Frauenfeld