, Martin Kradolfer / Bilder: Dani Gmünder

Frauen 1 - Ein Handballspiel dauert nicht nur 50 Minuten

Frauen 1 liegt in Arbon bis zehn Minuten vor Schluss mit bis zu acht Toren Differenz vorne, verliert dann aber noch mit 26:27.

So ging in der Saison 21/22 auch das vierte Spiel gegen das Team vom Bodensee verloren.

Nach einer hervorragenden ersten Halbzeit liess die Leistung der Innerrhoderinnen aber schon ab der 31. Minute nach. In der ersten halben Stunde liessen die acht Appenzellerinnen die Thurgauerinnen kaum ins Spiel kommen und zwangen diese zu vielen Fehlern. Die Angriffe wurden sauber fertig gespielt und der Ball laufen gelassen. Schon zu Beginn schossen sich die Gäste in Führung, gerieten aber zwischenzeitlich nach dem 3:3 nach einer Viertelstunde mit 3:6 ins Hintertreffen. Dieser Rückstand war aber schnell wieder aufgeholt und nach 19 Minuten stand die gute Partie wieder Unentschieden. Und nach dem 7:7 führte Appenzell nach 300 Sekunden wieder mit 11:7. Und zur Pause stand es 15:9 für die Gäste.

Zum Vergessen
Die ersten zwei Treffer der zweiten Halbzeit erzielten noch die Gäste und führten mit acht Treffern Differenz 17:9. Warum anschliessend eine Leistung "zum Vergessen" folgte, kann sich Coach Julian Clavien nicht erklären. Fühlten sich "seine Frauen" in falscher Sicherheit? Es folgten immer mehr technische Fehler und auch unnötige Zweiminutenstrafe. Und so kamen die Gegnerinnen immer näher und beim Stand von 17:13 für Appenzell war der Vorsprung bis zur 36. Minute schon halbiert. Appenzell konnte zwar nochmals auf 20:14 erhöhen. Aber auch diese Differenz verkürzte sich schnell wieder auf "nur" noch drei. Aber immer noch konnte sich Appenzell einen Vorsprung erhalten. Beim Stande von 22:19 kassierten die Gäste innert 12 Sekunden zwei Zeitstrafen und in der 49. Minute erzielten die Arbonerinnen den 22:22 Ausgleich bevor die Innerrhoderinnen letztmals mit einem Treffer führten. Die Einheimischen erspielten sich dann nach 53 Minuten einen Zweitore-Vorsprung. Appenzell konnte sich bis zum Ende nur noch auf ein Tor verkürzen und verlor schlussendlich beim Spitzenreiter mit 26:27.

Insgesamt wussten bei den Innerrhoderinnen besonders Celine Oberle und Andrina Inauen (auch) in der Abwehr gut zu gefallen. Ronja Manser erwies sich als hundertprozentige Werferin der Siebenmeter und auch die frühere Fussballerin Giulia Maselli steuerte ein halbes Dutzend Treffer bei. In der 2. Liga-Abstiegsrunde belegen die Innerrhoderinnen neu den fünften Rang. Die Meisterschaft geht für sie am Landsgemeinde-Samstag gegen das zweitplatzierte Uzwil/Gossau weiter.

Appenzell spielte in Arbon mit: Ronja Haudenschild; Andrina Inauen (6), Celine Oberle (5), Ursina Bless, June Fritsche (1), Giulia Maselli (6), Ronja Manser (8/5), Sarah Inauen, Katja Müller. Gegen Appenzell wurden sechs und gegen Arbon 2 vier Zweiminutenstrafen verhängt.