, Martin Kradolfer / Bilder: Dani Gmünder

Herren 1 - Brennendes Feuer der Innerrhoder 1. Liga Handballer besiegt Favorit Frauenfeld

TV Appenzell spielt Heimstärke aus und gewinnt gegen die Thurgauer mit 26:23 (14:11)

Vor mindestens 160 Zuschauern klopfte in der Wührehalle ein motiviertes, diszipliniertes und sehr effizientes Appenzell dem wohl etwas unter den eigenen Erwartungen spielenden SC Frauenfeld gehörig auf die Finger und entschied die attraktive 1. Liga-Handballpartie mit 26:23 (14:11) verdient für sich.

In den ersten guten 40 Minuten lief es den Einheimischen oft wie geschmiert und Appenzell führte mit acht Toren Vorsprung. Dabei kamen die Zuschauer attraktive Tore aus dem Rückraum, vom Kreis und Flügel aus, durch Gegenstösse, souverän herausgespielte und solche in extremis erzielt zu sehen. Dann stellten die Gäste ihre Abwehr um, und die damit Mühe bekundeten Innerrhoder erzielten während 13 Minuten keinen Treffer mehr, sodass die Thurgauer bis auf ein Tor herankamen. Schlussendlich fand das gesamte einheimische Team wieder rechtzeitig ins Spiel zurück und landete einen verdienten Sieg mit drei Treffern Differenz. Bis auf eine Ausnahme konnten sich alle auf dem Matchblatt stehenden Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Hinten liess die 6:0 Abwehr während der gesamten Partie nie nach und Torhüter Jan Bischof glänzte mit einem Dutzend Paraden. Appenzell führte ab Beginn, lag nie im Rückstand und die Partie stand nur viermal Unentschieden. "Das Feuer brannte, Kampf und Einsatzbereitschaft stimmten", freute sich Chef-Coach Christian Hamm nach der gelungenen Partie. Trotzdem sah der gross gewachsene Neuzuzug vom HC Amriswil Pascal Hilfiker noch Luft nach oben. Bei den wegen Verletzungen geschwächten Gästen funktionierte auch dieses Mal das Zusammenspiel nicht richtig und auch ihr Torhüter wuchs nicht über sich hinaus. Mit diesem Sieg liegen die Appenzeller auf Zwischenrang drei und nach Verlustpunkten gar an erster Stelle (nach noch langen 14 Qualifikationsrunden bis Mitte Dezember qualifizieren sich die beiden ersten Mannschaften für die Finalrunde). Nach der Startniederlage beim erstplatzierten Arbon gewann Appenzell viermal in Folge und darf mit der Zwischenbilanz mehr als zufrieden sein. 

Drei Treffer Vorsprung

Weil er sich beim Einlaufen verletzte, konnte der routinierte Kreisläufer Sven Sutter nur die letzten sieben Minuten mittun und auch sonst fehlten einige Akteure. Trotzdem herrschte wegen dem Freude machenden Start der Heimmannschaft und auch wegen der aktiven Speakerin sofort eine gute Stimmung. Appenzell bot ein schnelles und variantenreiches Spiel und konnte immer leicht vorlegen. Aber abschütteln liessen sich die Gäste nicht. Und wegen Abwehren durch den Kreis, kamen die Thurgauer zu etlichen Siebenmetern (bis am Ende waren es deren acht und zwei für die Innerrhoder, von denen Frauenfeld zwei und Appenzell einen nicht verwandelte). Nach 19 Minuten stand die unterhaltsame Partie 10:10. Obwohl bei den Innerrhodern die Schusssicherheit vorübergehend leicht nachliess, führten die Platzherren nach 27 Minuten und zur Pause mit drei Treffern Vorsprung (14:11).  

Nochmals Spannung

Nach Wiederbeginn verdoppelte sich dieser Vorsprung innert dreieinhalb Minuten. Und bis zur 42. Minute führte Appenzell gar mit 23:15. Frauenfeld stellte nun seine Abwehr von 6:0 auf 3:2:1 um, und mit dieser offensive Verteidigung bekundeten die Innerrhoder etwas Probleme, während die Gäste Treffer um Treffer markierten. So lag Appenzell nach 52 Minuten nur noch mit 23:22 vorne. Der Trainer forderte das Angriffsspiel wieder mehr in die Breite zu ziehen. Obwohl Elias Valaulta den ersten Siebenmeter nicht im Tor unterbrachte, wurde ihm wenig später bei einem weiteren Penalty vom Chef an der Seitenlinie das Vertrauen nicht entzogen und er bedankte sich mit dem 24:22 und liess gleich in der 57. Minute aus dem Rückraum das 25:22 folgen. Nach einem Gegentreffer schoss 90 Sekunden vor dem letzten Sirenenton der eingewechselte Sven Sutter nach einer gekonnten Körperdrehung das 26:23 und die Partie war entschieden. Und so war eine noch folgende übertriebene Härte gegen den Kopf von Simon Manser unnötig. Sie führte zu einer roten Karte für den Frauenfelder und der Innerrhoder musste von der medizinischen Abteilung und Mitspielern verletzt vom Platz geführt werden.

TV Appenzell - SC Frauenfeld 26:23 (14:11)

Nächsten Samstag folgt für die Appenzeller zuhause gegen das zweitplatzierte Fides/Otmar eine weitere Spitzenpartie.

Appenzell spielte gegen Frauenfeld mit: Jan Bischof (12 Paraden)/Flavio de Carli; Lukas Manser (4), Yannick Inauen (6), Tim Thür (3), Pascal Hilfiker (2), Simon Manser (3), Rouven Bischof (1), Rouven Bischof (2), Laurin Manser (2), Fabrice Oberle, Elias Valaulta (2/1), Sven Sutter (1). Strafen: je 4mal 2 Minuten gegen Appenzell und Frauenfeld, plus 1 direkte rote Karte (Disqualifikation ohne Bericht) gegen Frauenfeld.