, Martin Hüsler

Herren 1 noch nicht im richtigen Tritt

In einem Spiel, über dessen Ausgang es relativ früh keine Zweifel mehr gab, mussten die 1.-Liga-Handballer des TV Appenzell am letzten Samstagabend die beiden Punkte in Arbon lassen.

Am 19. September 2020 kassierte der HC Arbon in Appenzell eine 23:31-Niederlage. Ein knappes Jahr später drehten die Thurgauer den Spiess um und schickten die Innerrhoder mit dem exakt gleichen Resultat heim. Bereits zur Halbzeit lagen die Arboner sieben Tore voraus (17:10). Da der TVA wenigstens die zweite Halbzeit einigermassen positiv gestalten konnte, fiel das Schlussskore nicht allzu brutal aus.

„Wir können mehr“

TVA-Trainer Christian Hamm konnte mit seiner Mannschaft logischerweise nicht zufrieden sein: „Wir haben nicht so gespielt, wie wir es könnten. Den gegnerischen Scharfschützen hat es die Deckung viel zu leicht gemacht. Und uns sind zu viele Flüchtigkeitsfehler unterlaufen,“ Diese Kurzanalyse nach dem Schlusspfiff war nicht nur geprägt von der Enttäuschung über entgangene Punkte, sondern auch vom klaren Erkennen der wunden Punkte im TVA-Gefüge. Die Arboner, bei denen der vom HSC Kreuzlingen zu seinem Stammverein seeaufwärts zurückgekehrte Thierry Gasser Dreh- und Angelpunkt war, hatten oftmals leichtes Spiel, durch die sich darbietenden Lücken in der TVA-Deckung zu stossen, so dass die beiden Innerrhoder Torhüter – ab der 45. Minute kam der junge De Carli zum Einsatz – nur noch wenig ausrichten konnten.

Gewichtige Absenz

Der Blick in die Torstatistik verrät, dass lediglich ein einziges TVA-Tor von einem Linkshänder erzielt wurde. Dass es nicht mehr waren, hatte seinen gewichtigen Grund in der verletzungsbedingten Absenz von Arie Thür. Im siegreich gestalteten Cupspiel gegen den HC Bruggen verletzte sich der Rückkehrer aus Gossau durch gegnerische Einwirkung an der Schulter. „Wie lange ich ausfalle, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen“, erklärte der spürbar frustrierte Linkshänder. „Nach zwei Saisons, in denen ich mich mit Verletzungen herumschlug und die durch Corona geprägt waren, hätte ich noch so gerne wieder ins Geschehen eingegriffen.“
Zum Ausfall von Arie Thür kam hinzu, dass Sven Sutter und Simon Manser angeschlagen in die Partie gingen.

Teils gute Ansätze

Was der TVA in der Arboner Sporthalle zeigte, war zwar zu wenig für einen Punktegewinn, aber beileibe nicht einfach nur schlecht. Hin und wieder blitzte das auf, was Christian Hamm mit dem „Wir können mehr“ angetönt hatte. Schnelle Ballwechsel und zielstrebig in Tore umgemünzte Gegenstösse deuteten an, dass Substand vorhanden ist. Zudem erwies sich Elias Valaulta als absolut sicherer Wert vom Penaltystrich aus: Alle sechs Strafstösse verwandelte er diskussionslos. Und schliesslich dürfen die Innerrhoder für sich in Anspruch nehmen, das schönste Tor des Abends erzielt zu haben. Der Treffer zum 21:15 in der 41. Minute war ein Flieger aus dem Lehrbuch, ausgelöst durch René Rigas und vollendet durch Yannick Inauen.
Gelegenheit zum Ausbügeln des missratenen Saisonstarts hat der TV Appenzell am kommenden Samstag, wenn um 19.30 Uhr in der Wührehalle Pfader Neuhausen zum zweiten Meiserschaftsspiel antritt.

HC Arbon - TV Appenzell 31:23 (17:10)

Arbon Sporthalle - 200 Zuschauer - Schiedsrichter: Odermatt/Rachad

Für den TVA spielten: Jan Bischof/Flavio De Carli, Rouven Bischof (1), Pascal Hilfiker, Rouven Inauen (3), Yannick Inauen (6), Lukas Manser, Simon Manser (4), Fabrice Oberle, René Rigas (1), Sven Sutter (2), Tim Thür, Elias Valaulta (6/6), Fabio Hörler.
TVA ohne Arie Thür, Laurin Manser, Ramon Inauen, Thomas Brülisauer, Marko Sabljo, Thomas Loser, Luca Eugster und Vince Fritsche