Herren 1 entscheiden Derby in Schlusssekunde
Die Stimmung präsentierte sich von Beginn weg in der Sporthalle des Athletikzentrums gut aufgeheizt. Auch wenn die Einheimischen in der klaren Überzahl waren, machte sich auch die Gruppe angereister Appenzeller Fans bemerkbar und trug zur stimmungsvollen Derbykulisse von rund 170 Zuschauern bei.
Vorsprung verbröckelte
Allen Spielern war – hörbar vor allem bei den Gastgebern - schon in ihrer Match-Einstimmung anzumerken, dass man sich nichts schenken wollte. Auch in dieser Begegnung gingen beide Mannschaften entschieden und beherzt zur Sache, als sei verlieren verboten. Der Beginn verlief ganz nach dem Geschmack der Gäste. Nicht zum ersten Mal setzte sich in diesem Derby ein Team zu Beginn deutlich ab und musste zum Schluss doch noch um die Punkte bangen. Der deutliche Startvorsprung der Gäste bröckelte immer wieder mal und war kurz vor Ende gar ganz weg. So mussten sie in einer turbulenten Schlussminute mit einer eingehandelten Zweiminutenstrafe und einem Ballverlust beinahe noch Punkte abgeben. Mit letztem Einsatz und grossem Kampf- und Siegeswillen gelang ihnen in der Schlusssekunde der Siegtreffer. Wie es in einem derart umkämpften Derby gerne vorkommt, wurden auch öfter mal Schiedsrichterentscheidungen lautstark in Frage gestellt. Die erteilten Verwarnungen machten auch vor den Trainerbänken nicht halt. Die Spielleiter liessen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und hatten die Partie jederzeit im Griff.
Konzentriert mit Blitzstart
Appenzell startete konzentriert und liess in der Abwehr nichts zu. Nach fünf Spielminuten nahm die SG Fides/Otmar das erste Teamtimeout. Dies bei einem Spielstand von 5:0 für die Innerrhoder. Im Tor der Appenzeller wussten sich sowohl Flavio de Carli als auch Jan Bischof immer wieder eindrücklich ins Szene zu setzen und trugen dazu bei, dass der Vorsprung bis fast zum Schluss verteidigt werden konnte. Bei Appenzell wurde wie gewohnt regelmässig gewechselt und alle Spieler kamen zu ihren Einsätzen. Fides spielte auffallend mit wenig erfolgreichen Flügelanspielen. Appenzell agierte immer wieder mit schnellen Anspielen, und antwortete damit auf die Treffer der St.Galler. Lucius Graf als bester Torschütze war auch ein sicherer Wert vom Sieben-Meter-Punkt aus. Simon Manser fand auch an diesem Abend nicht zur gewohnten Treffsicherheit und blieb ohne Torerfolg.
Vorsprung schrumpft
In der zweiten Spielhälfte setzte auch Fides auf die Karte «Schnelles Anspiel» und kam prompt zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (17:16 in der 38. Minute). Appenzell war sich der Lage bewusst, wusste erfolgreich zu reagieren und erspielte sich einen Sechstore-Vorsprung (24:18 nach gut 46 Minuten). Aufgrund der hohen Spielintensität wurde auch so einiges mit der Brechstange versucht, wovon aber auch vieles in den gegnerischen Abwehrriegeln hängen blieb. Die St.Galler kamen aber vorerst wieder bis auf ein Tor heran.
Krimi in letzten 60 Sekunden
Die letzte Spielminute war dann an Spannung kaum mehr zu überbieten. Wäre es noch um den Einzug in die Finalrunde gegangen, wäre die Dramaturgie wohl kaum mehr für alle zu «verdauen» gewesen. Fides/Otmar profitierte kurz vor Schluss von einem Ballverlust des Gegners und konnte zehn Sekunden vor Spielende mit einem Schuss ins verwaiste Tor in dieser Begegnung erstmals ausgleichen. Die Innerrhoder liessen ein schnelles Anspiel folgen. Vier Sekunden vor Abpfiff sah Lucius Graf seinen harten Wurf vom Fides-Keeper abgewehrt. Yannick Inauen bekam den Abpraller zu fassen und verwertete diesen gedankenschnell zum Siegtreffer in der Schlusssekunde zum 30:29 Auswärtserfolg.
Appenzell spielte in St.Gallen mit: Jan Bischof (6 Paraden)/Flavio de Carli (8 Paraden); Lukas Manser (3), Yannick Inauen (5), Tim Thür (1), Simon Manser, Rouven Bischof (1), Arie Thür (6), Lucius Graf (9), Rouven Inauen (1), Elias Valaulta, Fabrice Oberle, Fabrizio Holenstein (1), Sven Sutter (3).