, Hüsler Martin

Wenn Harasse horizontal gestapelt werden

Der Riegentag der Handballriege war diesmal an Fernsehsendungen angelehnt und schlug freudige Wellen - diesmal auf verschiedenen Dorfplätzen.

Statt „SRF bi de Lüt“ hiess es am vergangenen Samstag „SRF bi de Handballriege“. Im Rahmen eines heiter-polysportiven Wettkampfs ging der Riegentag der TVA-Handballer in Szene. Zu absolvieren galt es für die altersdurchmischten Gruppen einen Parcours mit diversen, im ganzen Dorf verteilten Posten, an denen sowohl das Hirn als auch die Fitness herausfordernde Aufgaben zu bewältigen waren.

Wir sind Familie! Dieser treffende Leitsatz hätte über einem Anlass stehen können, zu dem sich beeindruckend viele Spielerinnen und Spielern aus allen Teams des TV Appenzell im Gringel einfanden. Dort war „Befehlsausgabe“ für die bunt zusammengewürfelten Gruppen. Da „preichte“ es den Goalgetter der ersten Mannschaft in die gleiche Gruppe wie die Torhüterin der U16-Juniorinnen, die Flügelflitzerin des Damenteams oder den Kreisläufer aus der U14-Equipe. Ja, sogar Mitglieder der Gönnervereinigung „Zuestöpfler“ liessen es sich nicht nehmen, ins heitere Geschehen einzugreifen. Kurz den Plan mit den aufzusuchenden Posten studiert – und schon begab man sich auf den Parcours.  

Ninja Warrior und Samschtig-Jass  

Das organisierende Team um Zeden Zürcher, Maria Infanger und Katrin Geisser hatte sich an gängigen TV-Sendungen orientiert und die einzelnen Posten darauf ausgerichtet. In grosszügiger Erweiterung des Programmangebots schanzte es SRF auch Sendegefässe zu, die ansonsten bei Privatsendern abgerufen werden können, wie etwa „Ninja Warrior“ oder „Bauer, ledig, sucht…“ Aber mit „Kassensturz“, „Einstein“, „Samschtig-Jass“ oder „Happy Day“ war SRF durchaus bei den Handballrieglern – beziehungsweise umgekehrt. Die an den Posten zu absolvierenden Obliegenheiten waren so angelegt, dass der heitere Grundton ausnahmslos gewahrt blieb, auch wenn da und dort doch Schweisstropfen perlten.  

Ungewöhnliches Tun  

Den vielen Touristinnen und Touristen, die samstags Appenzell ihre Aufwartung machten, begegnete also überall im Dorf in Einheitsschwarz ausstaffiertes und mit Frohmut ausgestattetes Jungvolk, das da und dort mit ungewöhnlichen Verrichtungen auffiel. Rückwärtsrennen im Bahnhofpärkli beispielsweise, mit Schwimmflossen an den Füssen und einem Eiswürfel in der Hand kann ganz schön tückisch sein. Oder wenn auf dem einstigen Sportplatz Ziel Gummistiefel per Fuss ins Weite geschleudert werden, so ist Aufmerksamkeit seitens der Passanten garantiert. Dass auch, bei Unterlaufung der Schwerkraftgesetze, in der Horizontalen ein Aneinanderschichten von Harassen möglich ist, war auf dem Hofwiese-Areal zu beobachten. Und im Rinkenbach flogen Objekte über ein aufgespanntes Leintuch, die sich bei näherer Betrachtung als wassergefüllte Ballone erwiesen und die es möglichst unbeschadet aufzufangen galt. Mehr den Intellekt sprach die Aufgabe beim „Moritz“ an. Dort musste ein vertrackt schwieriges Puzzle in möglichst kurzer Zeit zusammengefügt werden. Und die fehlende Karte in einem ganzen Jass-Spiel so schnell als möglich herauszufinden und beizubringen, erheischte schnelles Denken und schnelles Rennen.  

TV-Studio Gringel  

Nach dem Absolvieren aller Posten konnten die Teilnehmenden ihre Taten handkehrum im Fernsehstudio Gringel bewundern. Eine eilends erstellte Zusammenfassung, bestückt auch mit Werbespots für die TVA-Sponsoren und angereichert mit verbalen Produktionen der einzelnen Gruppen, liess das Stimmungsbarometer in die Höhe schnellen. Zu einem Happy Day kam schliesslich Daniel Gmünder, der als Chef Infrastruktur und langjähriges Vorstandsmitglied der Handballriege enorme Dienste geleistet hatte. Und auch Hans Sollberger als Verfasser der Chronik zum 50-Jahr-Jubiläum der Riege kam in den Genuss eines Geschenks. An Ende eines Tages war man sich einig, dass dem Zusammenhalt in der Handballriege nichts dienlicher sein kann, als ein in dieser Form durchgeführter Anlass. Dass man ihn auch noch mit der Abgabe neuer Vereinstextilien anreicherte, war das Sahnehäubchen obendrauf.

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