, Martin Hüsler / Bilder: Fabian Koller

Herren 1 - Nächsten grossen Brocken geschluckt

Der TV Appenzell konsolidiert mit einem 28:24-Sieg gegen Fortitudo Gossau 1 seine Leaderstellung.

Die Innerrhoder Erfolgsserie reisst nicht ab. Das Herren-1-Team des TV Appenzell gewann am frühen Samstagabend das elfte Spiel in Serie. Dran glauben musst diesmal der NLB-Absteiger Fortitudo Gossau 1.

Als Ende August in der Gruppe 1 der 1.-Liga der Startschuss zur Saison 2024/25 erfolgte, ging man allenthalben davon aus, dass das aus der Nationalliga B relegierte Team von Fortitudo Gossau 1 L’equipe à battre sein würde. Die Anfangsphase der Meisterschaft gestalteten die Fürstenländer denn auch ganz nach ihren auf den sofortigen Wiederaufstieg ausgerichteten Vorstellungen. Doch ab Ende Oktober kam etwas Sand ins Forti-Getriebe, so dass die Favoritenrolle nicht mehr unangefochten erschien. Demgegenüber rückte der TV Appenzell mehr und mehr ins helle Licht. Und am letzten Samstagabend ist jetzt noch ein bisschen mehr Glanz hinzu gekommen. Ein beherzt aufspielendes Innerrhoder Team holte sich vor 460 Zusehenden verdient zwei weitere Punkte.

 Breite des Kaders als Pluspunkt

 „Was uns so stark macht, ist das breite und in bestem Sinne ausgeglichene Kader. Wir können im Lauf eines Spiels Umstellungen vornehmen, ohne dass damit eine Qualitätseinbusse einhergeht.“ So sieht TVA-Trainer Christian Hamm die derzeitige Situation. Er hat in der Tat auf allen Positionen Variationsmöglichkeiten, wie das in anderen Mannschaften kaum der Fall ist. Am Beispiel von Lucius Graf sei das veranschaulicht. Der Ex-Gossauer konnte in der vergangenen Woche nicht wunschgemäss trainieren, war aber doch soweit einsatzfähig, dass er mit seiner Erfahrung im Spielaufbau Noah Inauen und Simon Manser kurzzeitig zu entlasten vermochte und erst noch zwei Siebenmeter souverän verwertete. Eine vorzügliche Partie lieferte Noah Inauen ab – auch er mit Forti-Vergangenheit. Spielfreudig und technisch versiert machte er seinen Ex-Kollegen das Leben schwer. Und einen beträchtlichen Anteil am TVA-Erfolg hatte Torhüter Flavio De Carli, der zur Pause mit einer 45-Prozent-Erfolgsquote zu Buche stand und übers ganze Spiel gesehen immer noch auf beachtliche 39 Prozent. Als er im Lauf der zweiten Halbzeit eine leichte Baisse erkennen liess, war Jan Bischof auf dem Torhüterposten mit Verlässlichkeit zur Stelle.

Früh weggezogen

Bis zur 10. Minute verlief die Begegnung ausgeglichen, wobei Fortitudo dreimal in Führung gehen konnte. Das 5:4 durch Yannick Inauen in der 10. Minute markierte dann den Beginn der TVA-Dominanz. Drei Treffer von Noah Inauen und einer von Arie Thür liessen auf der Anzeigetafel in der 15. Minute ein 10:5 aufleuchten  – der Grundstein zum Erfolg war gelegt. Fortitudo kam bis zur Pause zwar nochmals bis auf zwei Tore heran. Der TVA baute das Pausenresultat von 14:11 in der Folge sukzessive aus. Die grösste Differenz lag zwischenzeitlich bei sechs Toren. Da vertrug es sogar zwei vergebene Siebenmeter. Aber auch Jan Bischof verwehrte einem Strafstoss den Weg ins Tor.

Für die 1.-Liga-Handballer ist jetzt ein bisschen Festtagsruhe angesagt. Weiter geht es für den TVA am 18. Januar, wenn der Tabellendritte Pfader Neuhausen 1 in der Wührehalle gastiert.

TV Appenzell: Flavio De Carli (Abwehrquote 39 Prozent)/Jan Bischof (12 Prozent); Lukas Manser (3), Yannick Inauen (5), Noah Inauen (7/4), Simon Manser (5), Niels Ham, Daniel Inauen, Arie Thür (3), Lucius Graf (3/2), Rouven Inauen (1), Sandro Ehrbar, Laurin Manser, Thomas Koller (1). – Strafen:TVA 5 x 2 Minuten, Fortitudo 7 x 2 Minuten. – TVA ohne Rouven Bischof, Tim Thür, Elias Valaulta, Loris Zeller, Fabrizio Holenstein, Marco Inauen, Luca Eugster, Joël Locher.